Die österreichische Küche weist durch Lage und Geschichte von Österreich eine einzigartige kulinarische Vielfalt auf. Im Zentrum von Europa beeinflussten umliegende Länder und Reiche die heimische Küche. Aber selbst innerhalb der Bundesländer kommt es zu Unterschieden im kulinarischen Angebot. Österreichische Schmankerl werden über die Landesgrenzen hinaus geschätzt und gerne genossen – wir stellen diese im Detail vor.
Ist von der „österreichischen Küche“ die Rede, so wird international von der „Wiener Küche“ gesprochen. Die österreichische Küche wird oft mit der Wiener Küche gleichgesetzt, die sich vor allem im 19. Jahrhundert zur Zeit des Wiener Kongresses als ernst zunehmende Konkurrentin zur französischen Küche entwickelte. Zum Einen bekannt für Gerichte wie das „Wiener Schnitzel“, eines der beliebtesten und weit verbreitetsten Speisen der Wiener Küche. Zum anderen geliebt für die Mehlspeisenküche und den süßen Backwaren. Zu den Klassiker der österreichischen Küche und als Österreichische Spezialität über die Grenzen bekannt zählt unter anderem auch der Apfelstrudel.
Die traditionelle österreichische Küche ist eine Vielvölkerküche. Die stärksten Einflüsse kamen aus der Zeit der k.u.k. Monarchie Österreich-Ungarn. Die ehemaligen Kronländer, unter anderem Böhmen, Ungarn und Norditalien, beeinflußten und vermischten sich mit den regionalen Kochtraditionen. Sowohl Arten der Zubereitung, aber auch Gerichte wurden übernommen, in die eigene Küche integriert und angepaßt.
Niederösterreich ist durch die Nähe zu Wien stark von der Wiener Küche beinflußt. Zusätzliche Spezialitäten des Bundeslandes sind Waldviertler Mohn (Mohnnudeln), Marchfelder Spargel und Wachauer Marillen.
Oberösterreich ist geprägt durch die Nachbarn Bayern und Böhmen. So werden Knödel in verschiedenen Zubereitungen und Füllungen, so etwa als Fleischknödel, Grammelknödel oder Hascheeknödel serviert. Auch bekannt in Oberösterreich sind Brettljausen und Most sowie die süße „Linzer Torte“.
Salzburg: In diesem Bundesland werden fleischlose deftige Gerichte mit Käse und Butter favorisiert. Frittiert in Form von Knödel, Nockerl, Krapfen wie die „Kasnocken“ oder „Salzburger Nockerl“. Ebenso sind Süßwasserfische aus dem Salzburgerland, vor allem Forellen in den verschiedensten Zubereitungsarten, bekannt.
Tirol: Die Tiroler Küche bietet Knödel in allerlei Varianten mit Tiroler Speck und Tiroler Graukäse. Bekannte Tiroler Spezialitäten sind die Schlutzkrapfen (gefüllte Teigatschen), die Speck- und Kaspressknödel und das Tiroler Gröst`l.
Vorarlberg hat einen stärkeren Bezug zu den Alemannen (Schweiz, Schwaben,..) – auch sprachlich. In Vorarlberg spielen die Käse & Käseprodukte eine große Rolle. Bekannte Gerichte sind die Käsespätzle bzw. Käseknöpfle, die beliebte Flädlesuppe (Fritattensuppe) und die süßen Opfelküachle – Apfelscheiben in Palatschinkenteig gebacken.
Kärnten ist durch seine Seen sehr reich an Fischen, zuätzlich wichtig sind der Kärntner Küche, Fleisch und Getreide. Kärntner Spezialitäten sind unter anderem die Kärntner Kasnudeln – mit Topfen gefüllte Teigtaschen, die etwas kleineren mit Fleisch gefüllten Schlickkrapfen, das Ritschert und der Kärntner Reindling aus Germteig.
Steiermark hat starke norditalienische Einflüsse die sich vor allem in Getreidegerichten, wie dem Sterz in zahlreichen Varianten unter anderem mit Mais/Polenta in der steirischen Küche widerspiegeln. Bekannt sind auch die Buschenschanken mit Verhackert, Schilcher, Kren und Kürbiskernöl. Das Steirische Spezialitäten Magazin – der führenden Seite rund um die steirische Küche – widmet sich ausführlich der Kulinarik in dieser Region.
Burgenland ist durch die ungarische Nachbarschaft stark beeinflußt. Die burgenländische Küche serviert viel Geflügel, Fisch, Kraut und Paprika umgesetzt zum Beispiel in den Gerichten Krautstrudel, Martinigans und Paprikahendl.
Die böhmischen Einflüsse zeichnen sich hier vor allem durch die Knödel-Bandbreite ab, stark vertreten in den angrenzenden Bundesländern (Oberösterreich, Salzburg, Tirol). Alemannische Einflüsse die sich vor allem durch die Käse-Gewinnung darstellen, sind in Vorarlberg zu sehen, die bis nach Tirol und Salzburg reichen.
Norditalien prägte vor allem die Bundesländer Kärnten und Steiermark. Mais (Polenta) und weitere Getreide-Formen haben sich hier in der Küche (Sterz) verankert. Die ungarische Küche ist vor allem im Burgenland präsent und zeigt sich dort durch die Verwendung von Geflügel, Fisch, Kraut, Paprika und Strudel.