Der Tafelspitz ist eine der bekanntesten Spezialitäten der Wiener Küche. Dieser erhielt seinen Namen vom charakteristischen Schnitt der Fleischteilung. Der Tafelspitz ist leicht an seiner Form erkennbar – an der oberen Rundung zeigt diese einen schmalen, schmackhaften Fettrand. Das Rindfleisch wird in Scheiben geschnitten und gerne mit Schnittlauchsauce, Semmel- oder Apfelkren, Gemüse und Röstkartoffeln serviert.
Schon vor mehr als hundert Jahren teilten die Wiener jeden Ochsen amtlich in 22 verschiedene Güteklassen ein. Damit begann ein wahrer Rindfleischkult und die saftigen Mast- oder Weideochsen lösten mit ihrem Tafelspitzen oder Kavalierspitzen, mit Kruspelspitzen und Schulterscherzerln heftige Küchenkriege aus. Gourmets teilten sich vor allem bei gekochtem Rindfleisch in verschiedene Lager auf. Da Kaiser Franz Joseph zu den absoluten Tafelspitzanhängern zählte, hat auch das Gustostückerl aus dem Hinterviertel des Ochsen den meisten Ruhm erlangt. Beim Tafelspitz handelt sich um ein feinfaseriges, gut abgehangenes Stück Rindfleisch vom Schlögel eines jungen Ochsen, das zu einer zarten Köstlichkeit gekocht wird.