Ein gutes Gulasch braucht seine Zeit. Darüber lässt sich nicht streiten, über die Ursprünge dieses Gerichts, so wie wir es heute kennen allerdings schon. Zwar ist das „Urgulasch“ ungarischen Ursprungs, allerdings stammt das klassische Gulasch, so wie es heutzutage überall auf der Welt serviert wird, aus dem Wien des 19. Jahrhunderts.
Gehen wir erst einmal zurück nach Ungarn. Dort ist das Gulasch oder auch Gulyás eher eine Art Suppe mit ganz vielen verschiedenen Einlagen. Daneben existiert noch ein Ragout, was in eine ähnliche Richtung geht, das als Paprikás oder Pörkölt bezeichnet wird. Es kommt dem Wiener Gulasch wohl am nächsten, wobei deutlich weniger Paprika-Gewürz verwendet wird, als wir es gewohnt sind und zusätzlich noch mit saurem Rahm verfeinert wird.
Das klassische Gulasch geht auf das 39. ungarische Infanterie-Regiment in Wien zurück, das Anfang des 19. Jahrhunderts hier aufgestellt wurde. Seitdem besteht das Gericht aus den bekannten klassischen Zutaten, wie etwa Fleisch (Rind, Kalb, Lamm, Schwein oder auch Pferd sind möglich), Paprikagewürz und Zwiebeln. Daneben gibt es noch viele weitere Varianten. Beim Szegediner Gulasch wird beispielsweise noch Sauerkraut hinzugegeben. Über die Jahre und durch den Einfluss verschiedener Kulturen haben sich aus dem einen Gulasch viele verschiedene Gerichte entwickelt, die alle auf die Wiener Spezialität zurückgehen.